Anzeigebild Tantra Youth

Tantra Youth Seminar – Berühren und Lieben lernen für junge Leute

Sex haben ist heutzutage gar nicht mehr so schwer – Tinder und Co. machen es leicht. Sex genießen jedoch wird immer schwerer. Übersexualisiert wie die Welt heute ist, fällt es gerade jüngeren Menschen immer schwerer die eigenen Bedürfnisse zu artikulieren und zu Verstehen, was der eigene Körper überhaupt will. Ein neues Seminar soll dem Abhilfe schaffen.

Die übersexualisierte Welt. Ich habe jetzt auch schon manchmal überlegt, ob ich mit meinem Tun hier bei Erosa nicht auch dazu Beitrage, die Welt zu übersexualisieren. Ständig das Reden über Sex, Beziehungswelten sezieren, Spielzeuge vorstellen – nimmt das dem Ganzen eigentlich den Reiz? Wurde nicht schon alles tausendmal erzählt. Diesen Eindruck vermittelt zumindest meine Facebooktimeline, welche eigentlich nur aus Sexualitäts- und Beziehungsartikeln besteht.

Doch kaum habe ich solche Gedanken gedacht, begegne ich Menschen, die wirklich von nichts eine Ahnung haben – weder über Beziehungen, noch Sexualität, geschweige denn den Orgasmus – und dann merke ich immer wieder, in was für einer Filterblase ich doch eigentlich lebe.

Und dann denke ich: Ja, wir müssen noch viel mehr über Sex reden. Denn, was wir hier machen, ist nicht der Versuch, vorzuschreiben, wie ihr Sex haben solltet, oder wir ihr gefälligst auszusehen habt, sondern wir versuchen, euch in eurer eigenen, ganz persönlichen Sexualität, zu stärken, damit ihr genau den Sex haben könnt, der euch erfüllt.

Übersexualisierung durch (Soziale)Medien

Wir werden von allen Seiten mit nackten Menschen mit vermeintlich perfekten Körpern zugeballert und dabei wird geschrien: „Schau genau hin – so musst du aussehen!“ Gerade Instagram, wo sich scheinbar nur Menschen mit perfekten Körpern präsentieren, wird dabei als besonders problematisch eingeschätzt. Das verunsichert, das lässt am eigenen Körper zweifeln, obwohl doch in der Regel gar nichts daran auszusetzen ist. Aber mit zufriedenen Menschen lässt sich schlecht Geld verdienen, also werden vermeintliche Mängel suggeriert.

Diese Überrepräsentation von Nacktheit führt bei den Rezipienten genau zur gegenteiligen Reaktion. Rückzug, Verschlossenheit, die innere Entfremdung vom eigenen Körper und einen vollkommen unnatürlichen Blick auf Nacktheit. Deutlich geworden ist das auch bei der kürzlich von Gregor Gysi angestoßene Debatte über das Verschwinden von FKK.

Das Grundproblem: „Nacktheit wird häufig nicht mehr als etwas ganz natürliches betrachtet, sondern oftmals mit einem leicht pornographischen Blick.“ Mit Schuld daran ist sicherlich auch die mittlerweile immer und überall verfügbare Pornographie.

Was will ich und mein Körper überhaupt

Übersexualisierung gefolgt von Prüderie, gepaart mit gesellschaftlichen Zwängen machen das eigentlich lustvolle Abenteuer Sex gerade bei jüngeren Menschen zur frustrierenden Herausforderung. Mann bzw. Frau kann dann nicht einfach mehr machen, sondern der Akt wird begleitet von äußeren Zwängen und Normen, die es scheinbar zu erfüllen gilt, sowie unzähligen Fragen.

Darf ich das jetzt überhaupt machen? Ist das okay, wenn ich als Frau dieses und jenes tun? Macht Mann das überhaupt? Darf ich so sein? Wie sage ich nur, dass ich das gerade eigentlich gar nicht mag – ich will doch niemandes Gefühle verletzen? Was will ich eigentlich? Wie will ich überhaupt berührt werden und wie kommuniziere ich das?

Um nur eine kleine Auswahl an möglichen Problemstellungen zu nennen. Ich glaube, wir müssen wieder etwas lockerer gegenüber Sex werden und aufhören, uns von außen vorschreiben zu lassen, was sich gehört und was nicht. Sei es der Sex beim ersten Date oder diverse Vorlieben, die nicht alle Teilen.

Sinnlichkeit, Lust und Sexualität – kann man alles lernen

Gleichzeitig existiert viel Unsicherheit darüber zu berühren und berührt zu werden. Alle Pornos der Welt können eben nicht vermitteln, wie es dann ist, wenn ein realer Mensch nackt vor einem steht oder liegt und darauf wartet, sinnlich liebkost zu werden. Wie kann ich in so einem Moment meine Unsicherheiten und all das, was ich durch äußere Erwartungen in meinem Kopf mit mir herumtrage loswerden und mich ganz auf den Augenblick, auf das wunderbare der Berührung besinnen?
Denn Unsicherheit ist oftmals der Lustkiller Nummer 1 und hat nicht selten Ursache in den bereits beschriebenen Zuständen.

Doch die gute Nachricht nach den ganzen Hiobsbotschaften: Liebe, Lust und Leidenschaft kann man lernen!

Einen Raum, um all diese Fragen zu stellen und auch beantwortet zu bekommen, will Sinnes-art mit dem neuen Seminar Tantra Youth geben. Natürlich ließe sich auch ein wenig hier im Erosa im Magazin stöbern oder Google befragen, um die ein oder andere Antwort zu bekommen. Besser jedoch, als jeder Artikel und jedes Lehrvideo ist der direkte Austausch mit Menschen, die vor den gleichen Fragen stehen. Denn, wie will man Berührungen und Lieben lernen, wenn man niemanden berührt.

Das soll bei Tantra Youth passieren

Ich persönlich finde ja den Namen etwas irreführend. Der Begriff Tantra transportiert immer gleich eine kräftige Portion Esoterik mit. Doch darum soll es gerade nicht gehen – es soll weder esoterisch noch spirituell oder gar peinlich werden. Ganz im Gegenteil – in diesem Seminar vor allem für junge Leute sollen sich alle trauen, in diesem geschützten Raum die Dinge an- und auszusprechen, die sonst für sie schambehaftet sind, ohne, dass sich jemand darüber lustig macht. Es kann wirklich befreiend sein, endlich ganz konkret und ohne Scham die Dinge mal beim Namen nennen zu können.

Man darf schließlich nicht vergessen, wie mächtig Sprache ist. Das Sprechen über etwas, nimmt dem ganzen oftmals schon ein Gutteil des Schreckens.

In diesem Sinne steht bei dem Seminar am ersten Seminartag der Austausch im Vordergrund – sowohl in Gesprächsrunden als auch in verschiedenen Begegnungsübungen und Spielen, die Hemmschwellen abbauen und Lockerheit aufbauen sollen.

Nackt muss dafür niemand sein, jeder darf selber entscheiden, wieviel er oder sie an- bzw. ausziehen will. Ob leicht bekleidet oder in Unterwäsche, das ist jedem selbst überlassen.

Mit Berührungen reden lernen

Am zweiten Seminartag wird es dann praktischer: massieren lernen. Oder besser: berühren lernen. Denn es ist klar, an einem Tag werden keine tiefergehenden Massagekenntnisse vermittelt, sodass dann jeder sofort alle möglichen Verspannungen und Knoten lösen können.

Vielmehr werden Grundtechniken gezeigt und wird Input gegeben, wie Berührung überhaupt stattfinden kann. Auf diese Weise wird die erste Unsicherheit überwunden, sodass Raum für Lust und Sinnlichkeit entstehen kann. Denn ist man einmal im Flow, weiß der Körper meist von ganz alleine, was gut ist und was nicht. Erprobt werden kann das dann auch gleich beim Massageaustausch, welcher den Abschluss des Seminars am zweiten Seminartag bildet.

Ob der dann bekleidet, halb bekleidet oder nackt stattfindet – ich glaube das wird dann ein guter Indikator für die Qualität des Seminars, wie weit dann jeder zu gehen bereit ist.

Was wollen die SeminarleiterInnen erreichen?

Die jungen Teilnehmer und Teilnehmerinnen sollen spielerisch mehr über sich selbst und die eigene Sexualität erfahren. Darüber wie sie ihre ganz persönliche Sexualität gestalten und leben wollen, ohne sich dabei von irgendwelchen Normen beeinflussen zu lassen. Und, dass es nicht immer nur um den Orgasmus gehen muss, sondern auch darum, im hier und jetzt präsent zu sein und den Augenblick, den Moment mit dem ganzen Körper zu genießen.

Alles weitere über das Seminar erfahrt ihr auf der Seite vom Sinnesart Seminarzentrum.

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Sinnes-art