Vom Massagestab zum heiß begehrten Sexobjekt

In eingängigen Kreisen ist er schon lange bekannt, richtig berühmt wurde er allerdings erst durch die Serie „Sex and the City“. Die Rede ist – ihr ahnt es schon – vom Magic Wand Vibrator. Doch halt, eigentlich ist er gar kein Vibrator, denn als die japanische Firma Hitachi ihn 1968 auf den Markt brachte diente er lediglich der Muskelentspannung. Seine kraftvollen Vibrationen stimulieren die Nerven und entspannen die Muskeln. Ärzte lobten seine sensationellen Erfolge im Kampf gegen Rückenschmerzen.

Studien zum Magic Wand

1979 durfte der Magic Wand dann an einer Studie teilnehmen. In der wurde er an Frauen getestet, die keinen Orgasmus bekommen konnten. Die Studie wurde 2008 wiederholt und für 93% der Frauen löst der Magic Wand ihre Orgasmusprobleme. Seitdem will ihn fast jede haben. Doch es gab Ärger im Paradies. Die Sexualpädagogin Betty Dodson zeigte Frauen in ihren Workshops wie man den Massagestab am besten einsetzt und lobte ihn auch in ihren Büchern. Jetzt gab es den Magic Wand in jedem Sexshop und auch wenn Hitachi viel Umsatz damit machte, der Ärger damit war viel größer, denn das Unternehmen wollte seinen guten medizinischen Ruf nicht ruinieren. So übernahm fortan Vibratex die Herstellung und der gute Ruf von Hitachi wurde wieder hergestellt. Er wurde lange Zeit weiter unter dem Namen „Original Magic Wand“ verkauft, seit 2014 nennt er sich „Magic Wand Original“.

Wie ein Mikrofon

Doch wie muss man sich das Gerät eigentlich vorstellen? Er ist 30 Zentimeter lang, wiegt stolze 500 Gramm und hat Ähnlichkeit mit einem Mikrofon. Der runde Kopf ist mit einer Gummihülle überzogen, darunter verbirgt sich Metall. Und das ist auch eines seiner Geheimnisse, denn die Vibrationen werden so viel besser übertragen als bei Plastik oder Silikon. Frauen können ihn nur auf niedrigster Stufe benutzen und müssen außerdem ihr Höschen anlassen und bis zum Orgasmus dauert es nur wenige Sekunden. Selbst die Hartgesottensten unter ihnen kommen schneller, als man die Worte „Magic Wand Vibrator“ schreiben kann.
Seit 1968 ist viel Zeit vergangen und andere Vibratoren haben den Markt erobert. Dennoch bleibt der Magic Wand Original ein Mythos. Wer versucht ihn zu bekommen wird schnell feststellen, dass an das Original schlicht nicht ranzukommen ist. Zwischen dem Glück liegt nicht nur ein ganzer Ozean, sondern auch noch andere Schwierigkeiten.

Von Steckdosen und Kabeln

Da wäre zum einen das Problem mit der Steckdose und dem Kabel. Das Original ist nur in USA zu haben und da der Magic Wand ein altmodischer Knabe ist, braucht er Saft aus der Steckdose. Bei uns funktioniert er zwar theoretisch, allerdings braucht man dazu einen Spannungsumwandler. Wer sich jetzt fragt, warum zur Hölle so ein Wundergerät in Europa nicht zu haben ist dem sei gesagt, dass beim Bau Lötzinn verwendet wird. Und der ist bei uns schon seit fast 10 Jahren  verboten. Aber meine Damen, nicht verzagen. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Vibratoren, die dem Magic Wand Original in nichts nachstehen. Sie vibrieren kräftig, sehen dabei aber einfach viel besser aus. Während der Magic Wand nur zwei Stufen hat – wovon die meisten nur eine benutzen können, weil alles andere einfach too much ist – bieten andere Geräte bis zu 20 verschiedene Programme. Da sind der Lust keine Grenzen gesetzt.

Großer Kopf mit jeder Menge Wumms

Sie haben einen ebenso großen Kopf wie das Original und Frau kann damit sowohl selber spielen als es auch den Händen des Liebsten anvertrauen. Denn bei so einem großen Kopf besteht keine Gefahr, dass er das Lustzentrum verfehlt. Damit der neue Spielgefährte – ganz anders also als der (bisherige) auf zwei Beinen – nicht schlapp macht hat man auch hier die Wahl zwischen Betrieb aus der Steckdose oder Akku. Doch wie sieht es mit den Umdrehungen aus? Der Magic Wand schafft 5.000 bis 6.000 Umdrehungen in der Minute. Inzwischen gibt es Modelle, die das Doppelte schaffen. Da kann man wirklich abheben.
Und dann wären da noch die Aufsätze. Für neuere Magic Wands gibt es Aufsätze, die keine Wünsche offen lassen. Ob Noppen, Bürste oder Rüssel für die äußere Stimulation oder Dildo und G-Punkt für die innere Stimulation, ja selbst Frauen die gerne alle ihre Hotspots gleichzeitig bedient haben wollen werden fündig. So gesehen gibt es also nicht wirklich einen Grund, dem Original hinterher zu rennen. Denn teurer ist er obendrein, den Zoll muss man schließlich auch noch einrechnen.