Spreizstange Spreader Bar

Spreizstange im Test – verstellbar und mit Ledermanschetten

Heute haben wir mal kein Vibrator oder Dildo im Test, sondern eine ziemlich schicke verstellbare Spreizstange mit Ledermanschetten. Erfahrt in unserem Test, wie sich die Stange im Praxiseinsatz schlägt und was mit einer Spreizstange so alles angestellt werden kann. Außerdem erfahrt ihr, welcher Kontraindikator für Bondage unseren ersten Testversuch so richtig hat daneben gehen lassen.

Meine Frau und ich sind zwar keine Hardcore BDSMler, haben in dem Bereich aber doch schon einschlägige Erfahrungen gesammelt und dürfen diverse Utensilien unser Eigen nennen – vom Softbondage Set über Handschellen bis hin zu diversen Seilen aus Baumwolle und Hanf. Ein Besuch bei einem Bondagekurs hat uns abseits von Shades of Grey den nötigen Input gegeben, um Bondage auch richtig praktizieren zu können. Auch einige Schlagutensilien können wir unser Eigen nennen.

Eine Spreaderbar fehlte bisher allerdings noch in unserer Sammlung ebenso wie Ledermanschetten, weshalb wir mit diesem Test auch in gewisser Weiße Neuland betreten. Gesponsert wurde unser Testobjekt – die Spreader Bar & Cuffs – diesmal vom BDSMstore, welcher in seiner EasyToy Fetish Collection eine ganze Menge Fetischartikel bereithält, die sich auch hervorragend für Einsteiger eignen.

Spreizstange – dafür ist sie da

Wer sich nicht im BDSM-Bereich bewegt, stellt sich unter einer Spreizstange vielleicht die lustigsten Dinge vor, deshalb sei erstmal kurz erläutert, was eine Spreizstange überhaupt ist und wofür sie verwendet wird.

Wie der Name schon sagt, geht es bei einer Spreizstange darum, etwas zu spreizen. Und nein, dabei geht es weder um Penis oder Vagina, sondern die Spreizstange wird vorwiegend für die Beine verwendet.
Grundsätzlich besteht sie aus einer einzelnen Stange aus Holz oder Metall. An den Enden dieser Stange sind entweder Löcher eingelassen oder Ösen bzw. Halterungen angebracht, sodass die Stange mittels Fesselmanschetten, eines Seils oder auch anderer Fesselutensilien an den Fußgelenken des Probanden oder der Probandin angebracht werden können.

Die einfachste Lösung ist dabei sicherlich der Einsatz von Manschetten aus Leder oder Kunstleder, wie sie auch bei unserer Expander Spreader Bar beilagen. Spreizstangen gibt es natürlich in den unterschiedlichsten Ausführungen – angefangen beim einfachen Holzstiel, in den ein paar Löcher gebohrt wurden bis hin zur längenverstellbaren Deluxe-Ausführung.

Die Wahl der Länge sollte von dem gewünschten Grad der Spreizung sowie den körperlichen Voraussetzungen des Bottoms gemacht werden. Umso länger die Beine sind, desto länger sollte auch die Stange sein, während eine lange Stange bei kürzeren Beinen zu einer unangenehm weiten Spreizung führen kann – schließlich können nicht alle ein Spagat

 

Cinching Corset in BDSMDie Einsatzmöglichkeiten für eine Spreizstange sind vielfältig. Sie werden häufig im BDSM-Kontext verwendet, müssen sie aber nicht. Die Beine des Partners bzw. der Partnerin sollen mittels der Spreizstange fest fixiert werden, sodass sie nicht einfach wieder geschlossen werden können. Das kann im Liegen geschehen, wo die Spreizstange dann zum Beispiel auch noch wo anders festgebunden werden kann, damit die Beine nach oben gestreckt sind. Das ist sogar für den oder die Bottom ziemlich entspannend, denn durch den zusätzlichen Halt kann sie die Beine einfach entspannen und fallen lassen. Als Fesselnder hat man so natürlich auch einen schön geöffneten Ausblick und Zugriff. Häufig wird so eine Spreizstange aber auch im Stehen verwendet in Verbindung mit einer Fesselung der Arme.

Natürlich kann die Stange auch noch durch weitere Zusatzstangen erweitert werden, die dann mit einem Halsband verbunden werden oder auch das Anbringen von Vibratoren ist möglich. Die Spielmöglichkeiten sind vielfältig und der eigenen Fantasie fast keine Grenzen gesetzt.

Spreizstange im Test – Haptik

Nach dem kurzen Vorgeplänkel kommen wir nun zu unserem eigentlichen Testobjekt. Als erstes widmen wir uns wieder dem äußeren Eindruck – Ist die Stange hübsch verpackt? Wie ist die Verarbeitung? Was sagt die Materialqualität? – bevor wir uns dann dem Praxistest widmen.

Stylische Verpackung

Verpackung Spreader Bar
Die Verpackung der Spreizstange von außen.

 

Sehr positiv fällt als erstes die Verpackung auf. Das Design ist recht schlicht aber doch elegant gehalten. Die Oberseite ziert ein Bild der zusammengesteckten Stange, was farblich allerdings etwas vom Inhalt abweicht. In Wirklichkeit ist sie etwas heller, als abgebildet. Hinzu kommen noch ein paar Piktogramme, welche die wichtigsten Keywords zum Produkt liefern. Die Seiten sind in verschiedenen Sprachen mit einer kurzen Beschreibung betextet und auf der Rückseite gibt es nochmal die wichtigsten Daten, wie Länge, Material und Funktion. Alles enthalten also, was man wissen muss und auch ansprechend gestaltet.

Doch wird diese „Umverpackung“ abgezogen kommt das eigentliche Higlight zum Vorschein – die Kiste, in welcher Spreizstange und Kunstledermanschetten aufbewahrt werden. Eine mattschwarze Box, mit Magnetverschluss, auf die Schwarz-in-Schwarz dezent das EasyToy Collection Logo eingebracht ist. Aufgeklappt, wird man von einem schicken Bild und der Aufforderung „Live your Fantasy“ begrüßt und kann endlich die Einzelteile der Spreader Bar sowie die Cuffs herausnehmen, welche auf Schaumstoff gepolstert in der Box ruhen.

Spreizstange Easy Toys
So sieht die Spreizstange doch schon recht schick und einladend aus.

 

Stabile, verstellbare Spreizstange aus Metall

Die Spreader Bar & Cuffs, welche wir vom BDSMstore bekommen haben, ist eine Art Teleskop Spreizstange, welche man in der Länge anpassen kann. Dazu besteht die Stange aus drei Teilen: einer mittleren Metallstange, in die jeweils an den Enden eine weitere Metallstange eingeführt wird. Mittels eingebrachten Löchern kann dann die gewünschte Länge eingestellt und arretiert werden. So kann man zwischen 76 cm und 93 cm variieren, um die Spreizstange an die jeweiligen körperlichen Voraussetzungen und den Einsatzzweck anzupassen.

An den Stangen an den Außenseiten ist jeweils an der Stirnfläche eine drehbare Metallöse angeschraubt, an welche dann die Kunstlederhandschellen befestigt werden können. Bei der mittleren Stange ist in der Mitte ebenfalls eine drehbare Öse angebracht, welche weitere Befestigungsmöglichkeiten bietet.

 

Spreizstange Armfessel
Hier die Spreizstange im Einsatz als als Handfessel. Sitzt gut und bequem.

 

Das Ganze besteht natürlich aus Metall und wirkt auch zusammengesteckt stabil. Da ich die Angaben zur maximalen Belastung weder auf der Verpackung, noch im Internet finden konnte, habe ich mal nachgefragt. Die Antwort war: 100 kg. Das ist doch recht ordentlich und bedeutet, dass man rein theoretisch auch mal eben jemanden mit dieser Spreizstange an Armen oder Beinen aufhängen kann.
Auch an der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Alle Kanten und Löcher sind sauber abgerundet, es gibt keine scharfen Ecken und es steht auch kein Metallgrat hervor, woran man sich verletzten könnte. Also, an dieser Stelle schonmal volle Punktzahl.

Ein Manko gibt es allerdings doch, und zwar ist die schicke dunkle Metalllackierung ziemlich anfällig für Kratzer. Schon nach einmaliger Nutzung und der Aufbewahrung größtenteils in der Box, hat die Spreizstange jede Menge feiner Kratzspuren abbekommen. Das tut dem Einsatz in der Praxis zwar keinen Abbruch, auf Dauer sieht die Stange dann aber bestimmt nicht mehr so schick aus, was bei dem Preis schon etwas schade ist.

Kunstlederfesseln für die einfache Anwendung

 

Spreizstange mit Kunstlederfesseln
Die Handfesseln lassen sich mit einem Karabiner an die Öse der Spreizstange einfach anklippsen.

 

Eine Spreaderbar kann man natürlich in Kombination mit den verschiedensten Fesselutensilien wie zum Beispiel einem Bondageseil verwenden. Die einfachste Variante ist aber sicherlich das Anbringen von Hand- bzw. Fußfesseln an die jeweiligen Metallösen. Bei dem Set mit dabei waren ein paar Kunstlederfesseln, welche sich sowohl für die Füße als auch die Hände eignen.

Außen bestehen die Fesseln aus Kunstleder, innen sind sie ein wenig ausgepolstert. Von der Verarbeitung her sind sie gut und sauber vernäht, wirken stabil und auch bequem. Sie sind allerdings jetzt nicht die hochwertigsten Vertreter ihrer Art aber ich denke, angesichts des Preis-Leistungs-Verhältnisses noch im Rahmen. Es wird sich erst nach häufigerer Benutzung zeigen, wie gut die Qualität der Manschetten wirklich ist.

Laut Angabe sind sie zwischen 13 cm und 30 cm verstellbar und eignen sich somit als Fesseln sowohl für die Hände als auch für die Füße. Weder sind sie zu eng, noch zu locker, als das die oder der Gefesselte sich befreien könnte.

Praktisch ist natürlich auch, dass die Manschetten ganz unabhängig von der Stange für Fesselspiele verwendet werden können und sich das Spreader Bar Set & Cuffs somit doppelt lohnt.

Kunsleder Fesseln
Eine der Kunstlederfesseln, die an der Spreizstange befestigt werden können.

Spreizstange im Praxiseinsatz

Nachdem die Spreizstange ihren ersten Qualitätscheck bestanden hat, kommen wir nun zum Kernstück eines jeden Testberichts – die Erprobung des Objektes in der Praxis. Bis wir allerdings das Gerät ausführlich testen konnten, haben wir mehrere Versuche gebraucht und haben dabei gelernt: Bondage, wenn die Kinder zu Hause sind und schlecht schlafen, ist eine ganz schlechte Idee…

Erster Testversuch mit Hindernissen

Natürlich wollten wir beim Testen der Spreizstange gleich das ganze Programm durchziehen. Also habe ich meiner Frau die Augen verbunden, sie mit den Händen ans Bett gefesselt, die Spreizstange an ihren Füßen angebracht und diese wiederum ebenfalls mittels eines Bondageseils am Kopfende des Bettes fixiert. Ein wirklich hübscher Anblick, den ich jedoch nicht lange genießen durfte. Denn, wie sollte es anders sein, kaum hatte ich den letzten Knoten gesetzt, ging im Zimmer nebenan unsere Spaßbremse los, wie auch schon beim Lovense Lush Test. Also, habe ich Valentina ein kurzes „bin gleich wieder da“ ins Ohr gehaucht, in der Hoffnung, dass das kurze Intermezzo mit einem Schnullereinsatz sich schnell wieder erledigt hätte. Ich verließ also die schöne Spielwiese – wohl wissend, dass ich meine Frau gut verschnürt und Bewegungsunfähig zurücklasse – und begab mich auf die Mission „Abend retten.“ Und siehe da, meine Gebete wurden erhört und ich konnte wieder zur Gefesselten ins Bett steigen. Für ungefähr drei Minuten. Dann wurden wir erneut rüde unterbrochen. Tja, und nach der darauffolgenden dritten Unterbrechung, löste ich dann doch die Fesseln, wünschte Valentina eine gute Nacht und ergab mich in das Schicksal eines jungen Familienvaters. Als ich wesentlich später wieder ins Bett kam, schlief meine Angebetete bereits tief und fest.

Eine Spreizstange macht Spaß!

Den zweiten Versuch hatten wir strategisch etwas günstiger geplant und die Kinder zu den Großeltern abgeschoben, damit wir endlich in Ruhe diese Spreizstange testen konnten. Also, gleiches Setting und diesmal ein ungestörter Fortgang der Ereignisse, die ich jetzt nicht vertiefen möchte … Stattdessen will ich über die Spreizstange berichten, welche uns vollauf überzeugt hat.

Die Kunstleder Schellen lassen sich ohne Probleme um die Fußgelenke herum befestigen und entsprechend festzurren. Die Schnallen bieten mehrere Einstellmöglichkeiten und lassen sich so auf das jeweilige Fußgelenk anpassen. Am besten kommt man dabei, zuerst die Manschette um die Fußgelenke zu schnüren und anschließend in die Spreizstange einzuhaken, was mit den Klippverschlüssen übrigens ganz einfach funktioniert – kein ewiges Rumgefummelt ist nötig. Das Verstellen der Spreizstange funktioniert sowohl frei als auch im Einsatz problemlos. Am praktischsten fanden wir die weiteste Einstellung, weil so die Beine doch schön weit gespreizt werden und sowohl eine schöner Anblick als auch eine breiter Handlungsspielraum gegeben ist.

 

Spreizstange mit Fesseln Seite

 

Die Öse in der Mitte der Stange erweist sich ebenfalls als sehr nützlich. Zum einen lässt sich so die Stange mittels eines Bondageseils entweder am Bett oder zum Beispiel auch hinter dem Nacken der Probandin fixieren, wodurch das ganze Spiel nochmal ein wenig an Reiz gewinnt. Auch eine sehr schöne Spielmöglichkeit ist es, wenn die Beine mit der Spreizstange fixiert nach oben gestreckt sind, über ein Seil einen MagicWand an der Öse so nach unten baumeln zu lassen, dass er gerade bis auf die Klit reicht. Zuschauen und genießen, wenn er dann kurz vor dem Höhepunkt durch zu viel Bewegung doch immer wieder wegschwingt … Hach …
Ja, und so zog sich der Abend und der Test der Stange dahin und wir konnten nichts entdecken, was uns negativ aufgefallen wäre oder uns gestört hätte. Wir waren rundum zufrieden mit unserem neuen Fetischspielzeug.

Praxistest bestanden – die Spreader Bar mit Cuffs lässt sich vielfältig einsetzen und sorgt für jede Menge Spaß. Auch ganz ohne, dass man auf SM steht oder ein Bondagejünger ist.

Stecksystem fürs platzsparende Verstauen

Besonders praktisch ist das Stecksystem der Spreizstange auch im Hinblick auf das platzsparende Verstauen. Denn schließlich lässt sich so eine ein Meter lange Stange nich überall unauffällig verstauen, geschweige denn transportieren. Die verstellbare Stange vom BDSMstore passt sogar ins Handgepäck bei der nächsten Urlaubsreise. Einfach auseinandernehmen und schon hat man drei handliche 40 cm (Mittelstück) bzw. 30 cm (Außenteile) große Stücken. So muss auch im Urlaub nicht auf den besonderen Reiz verzichtet werden. Ergänzt vielleicht noch mit einem sexy Outfit und dem Lieblingstoy, welches in keinem Gepäck fehlen darf.

Kleine Schwächen der Spreizstange

Auch wenn wir sehr zufrieden mit der Spreizstange sind, hat Sie doch auch kleine Schwächen. So würde ich trotz der Belastungsangabe von 100 Kg der Stange nicht zu hundert Prozent vertrauen und nicht mein gesamtes Körpergewicht dran hängen. Zum Einbinden in ein Hängebondage oder ähnliches, sollte doch lieber auf massivere Spreizstangen Ausführungen zurückgegriffen werden.

Von unseren persönlichen Präferenz her, könnte die Stange auch noch etwas länger sein, damit die Beine mehr gespreizt werden. Aber das hängt sicher auch von den individuellen körperlichen Voraussetzungen ab. Längere Beine erfordern einfach etwas mehr Spannweite – nach unten hin, ist die Stange ausreichend regulierbar.

Spreizstange beide Beine
So sieht es aus, wenn die Spreizstange in der kürzesten Variante an den Beinen befestigt wird.

Fazit – Super Spreizstange auch für Bondageneulinge geeignet

Für professionelle Bondageanwendungen und Aufhängungen mag die Spreizstange vielleicht nicht geeignet sein, für alles andere, angefangen bei leichten Fesselspielchen über Bondage bis hin zum SM, macht sie jedoch rundum glücklich. Bei den Cuffs hätte ich mir etwas mehr Wertigkeit gewünscht, aber grundsätzlich ist absolut nichts an ihnen auszusetzen, denn die Verarbeitung und das Handling stimmen. Wer echte Lederfesseln will, muss halt etwas tiefer in die Tasche greifen.

Der größte Vorteil der Spreizstange gegenüber anderen Modellen, ist die Variabilität. Dadurch, dass sie verstellbar ist, lässt sie sich an die jeweiligen Gegebenheiten und das Vorhaben anpassen, was sie noch vielfältiger einsetzbar macht.

Wir haben beim Testen jede Menge Spaß gehabt und das Potential sicher noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Das Schöne an der Stange ist ja auch, dass man dafür wirklich keinerlei Bondagevorkenntnisse braucht, nicht fesseln können muss oder sonst etwas. Einfach die Schnallen an den Cuffs zumachen und schon kann es losgehen – egal ob im Liegen, Stehen, Sitzen oder anderweitigen Positionen.

Hier nochmal die wichtigsten Details im Überblick:

Länge: 76 cm – 96 cm

Fesseln: 13 cm – 30 cm

Einzelne Stangenteile: Außenteile 30 cm, Mittelstück 40 cm

Material: Stange aus Metall, Fesseln aus Kunstleder und Kunststoff

Verschlüsse: Fesselmanschetten werden mit Klippverschlüssen befestigt, Stange über „press ball Plungers“ arretiert.

Ihr erhaltet das Expander Spreader Bar and Cuff Set aus der EasyToys Fetish Collection im BDSMstore.