Der Macho ist tot – lang lebe der Macho? – Teil 1

Der „Neue Mann“ kommt! Stürzt der Mann mit seiner Männlichkeit deshalb in eine Krise, so wie es allenthalben behauptet wird? Muss dieser „Neue Mann“ wirklich sein – ist es nicht bessser, einfach bei dem alten Männlichkeitsideal – Mann hat das Sagen, Frau spurt – zu bleiben? Eine Männersicht über das Mannsein.

Es ist ein schön warmer, sonniger Spätsommertag. Ich sitze mit meinem Nachbarn im Garten unseres Mehrfamilienhauses im weichen Gras. Meine große Tochter hüpft mit seinem Großem fröhlich auf dem Trampolin umher. Sein Zweijähriger benutzt abwechselnd seinen Papa als Klettergerüst und spielt Ball, während meine Einjährige eine Schüssel mit Wasser gefunden hat und fröhlich vor sich hinplanscht. Ein seltener Moment der Entspannung – Kinder sind beschäftigt, man kann sich einfach mal dem Nichtstun hingeben. Unsere Kleinen sind gerade beide in der Eingewöhnung im Kindergarten bzw. der Kinderkrippe und entsprechend dreht sich unsere Unterhaltung auch darum. Mein Nachbar erzählte, dass er heute endlich seinen Sohn mal in der Kita bis zum Mittag abgeben konnte und damit wieder ein bisschen Freizeit genießen konnte. Und was hat er in dieser Freizeit gemacht? „Ich hab in der Küche mal alles ausgeräumt und gewischt.“ Wie bitte? Er hat die Zeit nicht genutzt um Pornos zu schauen. Nicht um ein Bier zu trinken. Die Zeit nicht damit verbracht, irgendetwas „männliches“ zu machen. Nein. Er hat geputzt.
Und was hab ich geantwortet? „Ja schön, ich hab die Zeit auch genutzt endlich mal wieder das Treppenhaus zu wischen. Mit Kind zu Hause kommt man ja nie dazu.“

Da sitzen wir zwei Männer also, passen auf unsere Kinder auf und unterhalten uns übers putzen.
Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass es mal so weit kommen würde. Männer, die sich mehr für ihre Kinder und das Sauberhalten der eigenen vier Wände interessieren als für Autos und Karriere?

Wenn ich da an meine Kindheit zurückdenke, an all diese starken, männlichen Vorbilder. Hätte Bruce Willis alias John McCane so etwas gemacht? Oder Arnold Schwarzenegger? Nein, ich glaube nicht. Die waren immer viel zu sehr damit beschäftigt, die Welt zu retten, um am Ende heldenhaft die (Ex)Frau ihrer Träume abzustauben.

Denn bis vor nicht allzulanger Zeit galt einheitlich noch ein klares, strukturiertes Bild von Männlichkeit davon, was ein Mann zu machen hatte, wenn er wirklich ein Mann sein wollte. Männlich ist, wer das Geld nach Hause bringt. Männlich ist, wer den Ton angibt. Du bist männlich, wenn du ein starker Typ bist. Es gab das schön einfache, geradlinige Rollenbild des Familienvaters, der seine Frau zu Hause hat, die sich um die Kinder kümmert, während er selber die wirklich wichtigen Sachen regelt. Der Mann konnte auch gerne mal ein Macho sein und Frauen nach eigenem belieben eher schlecht als recht behandeln. Schließlich war man ein Mann und der macht das eben so. Männer hatten einfach das Sagen.
Und wenn dem Mann vielleicht die körperlichen Attribute gefehlt haben – eher klein und untersetzt, als der große, starke Beschützer – konnte Mann das durch verschiedene Männlichkeitssymbole kompensieren, wie zum Beispiel schnelle Autos, Geld und Macht.
Ja, und wenn ein Mann nicht mutig genug ist, wenn er einfach nicht Mann genug bist, dann hat er wahlweise keine Eier in der Hose oder wird einfach als Mädchen oder Pussy bezeichnet.
Dadurch wird der betreffende Mann aus der Gemeinschaft des Mannseins ausgeschlossen und den unter dem Mann stehenden, vermeintlich minderwertigeren Geschöpfen des weiblichen Geschlechts zugeordnet. So geschieht ganz simpel gleich eine doppelte Herabsetzung, die des einzelnen Mannes und die der Frauen allgemein.

Emanzipation als Motor des „Neuen Mannes“

Doch es passiert etwas mit dem Mann. Natürlich gibt es immer noch das Bild des Mannes als Macher, der über den Frauen steht. Natürlich gibt es noch immer Machos oder auch die „Angry White Man“, welche sich mit Händen und Füßen gegen mehr Einfluss der Frauen wehren. Nicht zuletzt der immer noch nahezu alltäglichen Sexismus. Vor kurzem erst wieder in besonderem Maße deutlich gemacht durch die Sexismusvorwürfe einer CDU-Politikerin gegenüber ihren älteren Parteikollegen. Und wenn eine Frau der Konservativen aufsteht und etwas gegen Sexismus sagt, da muss wirklich schon was im argen liegen.

Dennoch, neben diesem antiquierten, aber immer noch gepflegtem Bild von Männlichkeit, ist in den letzten Jahren eine ganze Bandbreite von Männlichkeiten entstanden, die sich nicht mehr nur in eine Schublade stecken lassen und mehr sein wollen, als nur der Rolle Ernährer und Erzeuger zu entsprechen.

Ganz von alleine jedoch sind die Männer nicht darauf gekommen, sich weiterzuentwickeln. Vielmehr sind zu einem großen Teil die Frauen daran Schuld, dass wir nicht immer noch ausschließlich in alten Rollenbildern verharren. Oder besser gesagt, sind Emanzipation und Feminismus dafür verantwortlich, dass Frauen sich vielerorts aus ihrer „Heimchen am Herd“ – Welt befreit und dem Mann Rang und Rolle streitig gemacht haben. Auch wenn es sicher noch einige Baustellen gibt, was die Gleichberechtigung angeht, so haben die Entwicklungen der letzten Jahre doch auch den Mann gezwungen, sich weiterzuentwickeln. Dem Mann blieb nichts anderes übrig, als sich an die sich verändernde Gesellschaft anzupassen und damit verkrustete Rollenbilder aufzubrechen, auch wenn einige meiner Artgenossen sich mit Händen und Füßen dagegen wehren.

Transformation traditioneller Muster

Nun ist es jedoch gar nicht so einfach, festgelebtes Rollendenken abzulegen. Es ist nicht einfach für Ältere, die schon immer nach diesem Mann – Frau – Rollenmuster gelebt haben. Aber es ist auch nicht einfach für Jüngere sich in neue Rollenbilder hineinzudenken. Denn eines darf man natürlich nicht vergessen. Bei aller Kritik hat dieses Rollenbild „Mann“ doch auch einen entscheidenden Vorteil. Es ist einfach und bietet Orientierung. Du weißt, was du zu tun hast, wenn du ein Mann sein willst.
Das fällt aktuell zunehmend weg und die daraus entstehende Freiheit bringt zwar viele Möglichkeiten mit sich, zugleich aber auch Probleme, wie eine übergreifende Orientierungslosigkeit. Für Männer stellt sich dann meist die Frage: Wann bin ich jetzt eigentlich ein Mann? Was muss ich dafür tun? Wer muss ich dafür sein? Was ist jetzt eigentlich noch männlich?

Aufgrund dieser Schwierigkeiten der Männer für sich selbst eine bestimmte Rolle zu finden, wird vielerorts behauptet, der Mann oder die Männlichkeit stecke in der Krise.

Ich hingegen finde nicht, dass der Mann in einer Krise steckt, sondern vielmehr einen Transformationsprozess durchläuft, der allerdings von vielen Geschlechtsgenossen durchaus als eine Art Krise empfunden wird. Weil sie zum einen Schwierigkeiten haben sich zu orientieren, was denn Mannsein jetzt überhaupt bedeutet. Zum anderen empfinden Männer es jedoch auch als Krise, weil die ganz selbstverständlichen männlichen Privilegien, welche sie sich nach Jahrhunderten der Unterdrückung der Frau aufgebaut haben, nach und nach einstürzen. Manche Männer fühlen sich davon bedroht. Die armen.

Der Mann befindet sich in einem Prozess, der noch ganz am Anfang seiner Entwicklung steht. Das kann man gut beobachten, wenn man sich mit seinen Kindern regelmäßig auf Spielplätzen herumtreibt. Dort konnte ich in den letzten Jahren durchaus eine zunehmende Männerdichte feststellen, wobei aber nachwievor überwiegend die Mütter mit ihren Kindern die Spielplätze bevölkern. Die Männer gesellen sich häufig erst nach Feierabend gegen 17 Uhr dazu. Dennoch, die Entwicklung schreitet voran. Eine deutlichere Sprache spricht da ein Blick auf die drastisch zunehmende Beteiligung der Väter in Sachen Elternzeit und Elterngeld.

Die Entwicklung braucht aber eben einfach Zeit. Die „alten“ Rollenbilder sind zwar in der sich weiterentwickelnden Gesellschaft und den sich verändernden Lebensumständen auf Dauer schlicht und ergreifend nicht mehr funktionsfähig, aber dennoch fest verankert und werden stark verteidigt.
Ein Blick zu den Frauen, die nun schon seit Jahrzehnten für ihren Platz in der Gesellschaft kämpfen, zeigt uns, dass wir wohl kaum in den nächsten fünf oder zehn Jahren damit rechnen können, diese Entwicklung abgeschlossen zu haben – viel mehr werden wir uns ebenfalls lange in einem sich immer im Fluss seienden Prozess befinden.

Doch was tun mit der Orientierungslosigkeit?

Nichtsdestotrotz ist der Leidensdruck vieler Männer groß. „Ist ja schön und gut, dass wir uns in einem Transformationsprozess oder was auch immer für einen Quatsch befinden, aber wie komme ich denn nun zu dieser Männlichkeit?“
Stellen wir dazu doch einfach mal die Gegenfrage: Warum das Streben nach dieser einen Männlichkeit?
Weil die Gesellschaft bzw. die Meinungsmacher und -macherinnen in der Gesellschaft noch genau in diesen Rollenbildern denken und es deshalb so wollen. Es wird suggeriert, dass es den den männlichen Mann braucht, der Männersachen macht und die weibliche Frau, die eben Frauensachen macht. Das bringen wir schon unseren Kindern so bei.

Doch warum müssen wir denn überhaupt noch in den Kategorien männlich und weiblich denken, wenn die Grenzen dessen, was wir bisher darunter verstanden haben sowieso zunehmend verwässern und die Kategorien damit eigentlich kaum noch brauchbar sind? Männer machen zunehmend Dinge, die traditionell den Frauen zugeschrieben werden und umgedreht.
Schauen wir uns doch nur mal eine Travestieshow an – viel Spaß beim Rätselraten, wer auf der Bühne ein Mann, eine Frau oder ein/e Trans ist.

Lösen wir uns doch einfach von den Geschlechterlabeln männlich und weiblich und betrachten jeden Menschen individuell. Warum das Leben in einer Beziehung nicht nach den persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten aufteilen, anstatt darauf zu beharren, dass nunmal die Frau putzt und der Mann arbeiten geht. Dann übernimmt, plakativ ausgedrückt, nunmal der Mann den Großteil der „Kinderpflege“ und Haushalt und die Frau trägt den größten Teil des Einkommens bei. Er ist deshalb nicht automatisch weniger Mann, nur weil dadurch das gesellschaftlich tradierte Männlichkeitslabel nicht mehr auf ihn zutrifft.

Der „Neue Mann“ braucht Zeit

Durch die Beharrung auf den männlichen und weiblichen Rollenbildern wird die Entwicklung des Mannes gehemmt und immer wieder zurückgeworfen.

Das traditionelle Männlichkeitsbild ist unheimlich stark und wird auch weiterhin durch Film und Medien, ältere Rollenvorbilder sowie auch Religion stark geprägt und propagiert. Es ist schwer sich davon zu lösen und seinen ganz eigenen, persönlichen Weg zu gehen. Besonders, wenn man von allen Seiten immer wieder ins Gesicht geschrieen bekommt, wie man doch bitte als Mann weiterhin zu sein hat. Inzwischen sind wir sogar an einer problematischen Erwartungshaltung gegenüber dem „neuen Mann“ angekommen. Von ihm wird häufig erwartet, dass er sich von dem traditionellen Rollenbild „emanzipiert“ hat, gleichzeitig aber noch Teile desselben verkörpert. Der Mann soll nett, freundlich und zuvorkommend sein. Den Müll rausbringen, abwaschen und sich um die Kinder kümmern. Den Partner oder die Partnerin zuvorkommend behandeln und immer kompromissbereit sein. Aber dann gleichzeitig soll er nicht so „weich“, sondern richtig männlich sein – stark und beschützend. Besonders im Bett. Dort soll er sich zwar einerseits immer um die Bedürfnisse der Frau kümmern, andererseits aber auch der leidenschaftliche, animalische Liebhaber sein, der sich einfach nimmt, was er will.
Ja danke. Ich hätte auch gerne eine eierlegende Wollmilchsau im Garten. Hab ich aber nicht. Und warum nicht? Gibt es einfach nicht. Zumindest noch nicht, vielleicht muss man der genetischen Forschung einfach noch ein bisschen Zeit geben, wer weiß, was da noch so kommt.

Es ist kein Wunder, dass gerade die jünger Männerschaft so verwirrt ist und sich unter Druck gesetzt fühlt, wie sie sich denn jetzt verhalten soll. Sie dürfen in ihrer Entwicklung nicht einen Schritt nach dem anderen machen, sondern müssen sofort das volle Programm liefern. Denn, nicht zuletzt orientieren sich Männer in ihrem Verhalten auch an den Bedürfnissen und Erwartungen der Frauen. Und wenn es dann so vermeintlich widersprüchliche Signale gibt wie: „Jetzt sei mal der liebe Papa und bring die Kinder ins Bett, danach versohl mir aber ordentlich den Hintern“, ist das Ganze gar nicht so einfach. Ich meine, natürlich ist es möglich, diesen Spagat und Rollentausch ohne Reibungsverluste zu schaffen, ja sogar beide Gesichter und Widersprüche in sich zu vereinen. Doch damit das funktioniert, muss Mann erstmal selber wissen wer er ist und seinen Platz in der Gesellschaft gefunden haben. Und das braucht Zeit und auch Verständnis und die Mitarbeit der Frauen. Ein Mann muss erst in seiner Persönlichkeit gefestigt sein und sich seiner ganz individuellen Männlichkeit bewusst und sicher sein, damit er scheinbar widersprüchliche Rollenbilder in sich vereinen kann. Erst dann ist er in seinem Selbstverständnis und Selbstbewusstsein nicht mehr auf irgendeinen idealisierten Männlichkeitsbegriff angewiesen.

Denn das ist so ein weiteres Problem, das mit diesem Heiligenschrein der um den Begriff „Männlichkeit“ aufgebaut wurde, einhergeht. Wird soviel Gewicht auf das Idealbild des Mannsein gelegt, bezieht der Mann sein ganzes Selbstbewusstsein allein aus der Tatsache, dass er nach diesem Vorbild besonders männlich ist. Greift man ihn nun in dieser Männlichkeit an, stellt man wiederum nicht nur diesen einen Aspekt, sondern seine ganze Persönlichkeit, ja sogar sein ganzes Sein in Frage, weil dieses so zentral mit dem Männlichkeitsbegriff verknüpft ist.

Sabotage der Entwicklung durch einige Frauen

Aber trotz aller Widrigkeiten, Schwierigkeiten, Problemen und Widersprüchen entwickelt sich da beim Mann etwas Neues. Er beginnt für sich selbst zu erforschen, was es für ihn individuell bedeutet, ein Mann zu sein. Ob er zum Beispiel eher „weibliche“ Dinge tun kann und sich dabei immernoch als Mann fühlt. Doch leider sind es oft Frauen, die diese Entwicklung schon im Ansatz torpedieren und das Selbstvertrauen vieler Männer zunichte machen.

Ich weiß, der oder die eine oder andere wird jetzt sagen – wieder ein Mann, der da jammert, wie schlecht es den Männern geht und wie böse doch die Frauen sind. Nein, das tue ich nicht. Ich bin ein großer Fan von Gleichberechtigung und trete auch vehement für feministische Positionen ein. Aber das Ziel sollte am Ende die Gleichberechtigung sein, welche Frauen und Männer einschließt und nicht ein Ungleichgewicht, das diesmal zur anderen Seite ausschlägt. Und da sollte man auch dem Mann eine Chance zur freien Entfaltung geben.

Zurück zum Thema – ein Beispiel für die weibliche Sabotage wäre da ein Kommentar meiner Frau zu einem Joyclubprofil eines Mannes. Sie klickt sich so durch die Profile, hält bei einem inne, liest vor: „Ich stehe auf romantische Abende mit Essen bei Kerzenlicht …“ und lacht. Sie findet das „lächerlich“. Und ich denk mir so, danke, ich dachte wir sollen mehr Gefühl zeigen und auch mal romantisch sein – geben wir es dann mal zu, werden wir ausgelacht. Bravo. Getreu nach dem Motto – der nette Mann für die Beziehung, der Macho fürs Bett.

Ein weiteres Beispiel ist der Artikel von Violetta Simon „Gleichberechtigung zerstört die Erotik“ in der Süddeutschen Zeitung. Die Autorin greift auf soziologische Studien zurück, welche festgestellt haben wollen, dass es bei Paaren mit traditioneller Aufgabenverteilung häufiger Sex im Vergleich zu jenen gibt, die sich gleichberechtigt auch typisch weibliche Aufgaben teilen. Männer, welche den Müll rausbringen sind einfach nicht sexy genug, während das Bild der „geilen Hausfrau“ über Jahrzehnte, wenn nicht gar über Jahrhunderte hinweg geradezu kultiviert wurde. Dabei hieß es doch in den letzten Jahren eigentlich immer „entlaste deine Partnerin beim Haushalt und das wird sich positiv auf dein Sexleben auswirken.“ Wurden wir Männer also die ganze Zeit in die Irre geführt? Brauchen Frauen eigentlich zwei Männer – einen zum Putzen und einen zum Ficken?

Auch die Autorin stellt da eine Irritation, einen Widerspruch fest. Gepredigt wurde das Eine und jetzt will Frau doch das Andere? Bewegen sich die Männer endlich Richtung Gleichberechtigung, übernehmen mehr Verantwortung im Haushalt und Co., schlagen damit aber eigentlich den falschen Weg ein!?
Ein Widerspruch, der dafür verantwortlich ist, dass nicht wenige Männer aktuell in eine Sinnkrise stürzen, die sie orientierungslos zurücklässt. Sie wissen einfach nicht mehr, wie sie einer Frau begegnen sollen bzw. dürfen, um überhaupt noch ernst genommen zu werden. So weit bin ich mit dem Artikel der Frau Simon noch im Konsens.

Allerdings nur solange, bis sie die Neandertalerkeule auspackt. Der Mann schreibt sie, hat sich die ganzen letzten Jahre verbogen, sein Neandertaler-Ich unterdrückt, um seine Softskills zu aktivieren. Eigentlich ist er doch von Natur aus ein Macho. Die Frau will unterworfen werden und der Mann dominieren.
Danke Frau, mit diesen wenigen Sätzen machst du alles zu Nichte, was sich die letzten Jahre entwickelt hat und nimmst einem Mann, der gerade nicht dem traditionellen Rollenbild folgen will, sondern seine eigene Rolle, seinen eigenen Platz finden will den Mut dazu. Denn wie sollte er sich auf Dauer seinen Genen widersetzen? Wie soll er da nicht vergeblich diesen traditionellen Männlichkeitsidealen hinterherjagen und daran zwangsweise scheitern?

Liebe Männer – wenn ihr nett sein wollt, dann verweigert ihr euch also eurer wahren Natur. Warum lassen wir es dann nicht einfach mit dem ganzen Quatsch, wie Müll rausbringen und Abwasch machen und bleiben einfach bei unserem alten Rollenbild? Lang lebe der Macho!

… oder vielleicht doch nicht? Gibt es vielleicht doch eine Alternative? Lest hier weiter auf Erosa.